Martial Arts besteht aus verschiedenen Systemen und Traditionen des Kampfes – wie beispielsweise Aikido - die aus diversen Gründen praktiziert werden. Das können Selbstverteidigung, Wettkampf, militärische Zwecke, körperliche, spirituelle oder geistige Entwicklung, aber auch Unterhaltung und das Bewahren des immateriellen Kulturerbes einer Nation.
Martial Arts ist Kampfkunst
Auch wenn der Begriff Kampfkunst oft mit den Kampfkünsten im Osten Asiens zusammen in Verbindung gebracht wird, bezog er sich ursprünglich bereits in den 1550er Jahren auch auf die Systeme des Kämpfens in Europa.
Die Bezeichnung Martial Arts stammt aus dem Lateinischen und heißt so viel wie „Künste des Mars“, nach dem römischen Kriegsgott. In diesem Zusammenhang wurde schon oft kritisiert, dass Kampfkunst viel passender wäre, da es nie um einen „kriegerischen“ Sinne ging.
Gibt es Waffen bei Martial Arts?
Traditionelle Kampfkunst beinhalten ein breites Spektrum von Nahkampfwassen, inklusive Klingenwaffen oder Polearms. Zu den Sportarten mit diesen Traditionen gehören die folgenden:
- Eskrima
- Silat
- Kalaripayat
- Kobudo
- historische europäische Kampfkünste
Aber auch einige chinesische Kampfkünste betrachten Waffen als Teil der Kampfpraktik.
In einigen Fällen wird das Trainieren mit einer bestimmten Waffe als eigener Stil betrachtet, vor allem im Bereich der japanischen Kampfkünste. Da gibt es Disziplinen wie Kenjutsu und Kendo (Kampf mit dem Schwert), Bojutsu (Kampf mit dem Stab) und Bogenschießen. Zu den modernen Kampfkünsten und Kampfsportarten gehören außerdem das moderne Fechten, Stockkampfsystem wie Canne de Combar und auch modernes Wettkampfbogenschießen.
Schlussendlich sind Martial Arts also nicht immer asiatische Kampfkünste, sondern durchaus auch europäische Techniken.
Sind Martial Arts spirituell?
Kampfkünste können auch in einem religiösen oder spirituellen Zusammenhang stehen. Viele Praktiken und System wurden der Überlieferung zufolge von Mönchen und Nonnen gegründet, verbreitet und letztlich auch praktiziert.
Meditation kann in allen Teilen der asiatischen Künste in die Ausbildung integriert werden. In der hinduistisch-buddhistischen Philosophie kann die Kampfpraxis als Hilfsmittel zum Erlangen von Erleuchtung eingesetzt werden.
Viele japanische Kampfstile sind in Bezug auf nicht-physische Qualitäten des Kampfes, sehr von der Philosophie des Mahayana-Buddhismus beeinflusst. Dabei spricht man von Konzepten wie „leerer Geist“ oder „Geist des Anfängers“ und diese Begriffe sind wiederkehrend. Praktizierende von Aikido können beispielsweise eine starke Verbindung zu ihrem Körper und den Energieflüssen spüren, der ihren Frieden fördert.
Traditionelle Kampfkünste
In der traditionellen Kampfkunst in Korea liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung des spirituellen und philosophischen Wachstums des Praktizierenden. Der Wert des „inneren Friedens“ eines Kämpfers wird durch individuelle Meditation und Training erreicht, das sieht man vor allem bei koreanischen Kampfstilen wie Taekkyon und Taekwondo. Die Anwendung körperlicher Gewalt ist demnach auch nur zur Selbstverteidigung gerechtfertigt.
Bei Systema stützen sich die Ausübenden auf Atem- und Entspannungstechniken, und auf verschiedene Elemente, die auch im russisch-orthodoxen Denken vorkommen. Sie sollen das Selbstbewusstsein und die Ruhe fördern und dabei helfen den Praktizierenden auf diversen Ebenen zu begleiten: auf der spirituellen Ebene, auf der psychologischen Ebene und auf der körperlichen Ebene.
Kämpfen mit artistischen Elementen
Einige Kampfkünste in verschiedenen Kulturen können aus verschiedenen Gründen in tanzähnlicher Umgebung aufgeführt werden, z.B. um Grausamkeiten zur Vorbereitung auf den Kampf zu evozieren oder um Geschicklichkeit in einer eher stilisierten Weise zu zeigen, wobei Capoeira das prominenteste Beispiel ist. Viele dieser Kampfkünste beinhalten Musik, insbesondere starke perkussive Rhythmen.
Wer sich aber für Kampfsport interessiert, denkt in erster Linie meistens nicht an Kunst, sondern an den Wettkampf und an Wetten auf Kampfsport. Deswegen ist es noch interessanter, dass diese Elemente miteinander verbunden werden können. Da es bei Martial Arts auch sehr stark darum geht sich selbst zu entdecken und zu befreien, ist Kunst eine sehr passende Komponente.